Die grösste Generationen-Jury der Schweiz kürte live aus dem Klassenzimmer der Berner Primarschule Dorf in Wynigen-Seeberg das Siegerbuch des Generationen-Lesewettbewerbs Prix Chronos 2022. Die 18. Austragung des Prix Chronos liess die Generationen näher zusammenrücken.
Vier Romane sorgten für Gesprächsstoff und Begegnungen zwischen Jung und Alt: «Wir schafften es mit dem Lesewettbewerb Prix Chronos erneut, die Generationen ins Gespräch zu bringen und für die jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse zu sensibilisieren», freut sich Tina Frehner von Pro Senectute Schweiz. Im Rahmen der 18. Austragung des Prix Chronos fanden im letzten Halbjahr erneut unzählige Kinder im Primarschulalter wie auch ältere Menschen zusammen, um das beste Jugendbuch des Jahres zu krönen. Sie lasen, besprachen und bewerteten vier vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien nominierte Werke, die das Thema des Älterwerdens auf eine humorvolle und durchaus kritische Weise aufnehmen und eine Diskussionsgrundlage zum Austausch über Generationenthemen schaffen.
Dies gelang aus Sicht der grössten Generationen-Buchjury der Schweiz der Autorin Fee Krämer mit ihrem Werk «Ein ganz alter Trick» am besten. «In diesem Roman bringt ein liebenswertes, generationenübergreifendes Gespann mit Schalk die Dorfnormen durcheinander und setzt sich dafür ein, dass junge und alte Menschen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Diese Geschichte begeisterte unsere Jury», so Tina Frehner.
Das Siegerbuch konnte mit einem Livestream aus der Primarschule Dorf der Berner Gemeinde Wynigen-Seeberg verkündet werden, wo 42 Schulkinder in den letzten sechs Monaten gemeinsam mit Grosseltern und weiteren Seniorinnen und Senioren alle vier prämierten Bücher lasen, diskutierten und bewerteten. Dies taten ihnen unzählige Schulklassen, Bibliotheken, Seniorengruppen, Grosseltern mit ihren Enkeln und Altersheime gleich. «Lesen eröffnet neue Welten. Wenn Jung und Alt gemeinsam lesen, so können sie zusammen diese Welten entdecken. Lachen, nachdenken, vielleicht einander besser verstehen. Darum finde ich den Prix Chronos eine tolle Sache», betont die aus dem Schweizer Radio bekannte Literaturexpertin Christina Lang, die durch die Preisverleihung führte.
Bald bietet sich die Gelegenheit, das nächste Gewinnerbuch des Prix Chronos 2023 zu wählen. Ab August sind die nominierten Bücher 2023 auf www.prixchronos.ch aufgeschaltet und in rund 30 Bibliotheken ausleihbar. Für Personen mit Legasthenie stehen die Werke wiederum als Hörbucher und E-Books in der Online-Bibliothek www.buchknacker.ch zur Verfügung. Leserinnen und Leser mit einer Seheinschränkung erhalten die Bücher in Grossdruck und Braille bei der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Pro Senectute freut sich auf viele motivierte Schulklassen und Lesegruppen fortgeschrittenen Alters, die auch dazu bereit sind, die Bücher in einem altersgemischten Lesetandem zu besprechen.
Der Prix Chronos wurde 1996 in Frankreich lanciert (www.prix-chronos.org). Ein Jahr später folgte die Romandie. In der Deutschschweiz gibt es den Preis seit 2005. Pro Senectute und Pro Juventute organisieren den Prix Chronos in Kooperation mit der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Der Kreis der Mitlesenden wächst jedes Jahr: Bibliotheken, Schulen, Altersheime, Lesezirkel, Familien. Sie alle vereint die Idee der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Jugendbüchern, welche die Beziehungen zwischen den Generationen thematisieren. www.prixchronos.ch